*** Gymnstik 2018 ***

Bustour - Jedermänner Dienstags mit Freude unterwegs -

Jedermann-Bustour am 14. Juli 2018

Die diesjährige Jedermann-Tour wurde uns mit 'einem Erlebnisbesuch an einem geschichtsträchtigen Ort' angekündigt, wo es viel zu entdecken gibt und mit einer anschließenden 'seniorengerechten hilfsmittelunterstützten, fetzigen Aktion in hügeligem Gelände'. Man war gespannt. Niemand außer dem Orga-Team wußte näheres, als wir uns pünktlich um 8.00 Uhr bei Deckers zum Frühstück einfanden. Eine lange Tafel mit Frühstücksleckereien erwartete uns dort. Robbie Deckers bewirtete uns persönlich und war bemüht, unsere Kaffeetassen immer wieder neu zu füllen.

30 Mann waren wir, als wir in den 4-Sterne Bus einstiegen. Zunächst gings auf die A 40, der erste Sekt wurde ausgeschenkt und als Dortmund schon fast zu sehen war, gab Hans Keppler unser erstes Ziel bekannt: Das Fußball-Museum Dortmund! Was für ein Timing, am „Tag der Verlierer“, denn am Abend fand in St. Petersburg das WM-Spiel um Platz drei statt, der Verlierer der Verlierer war England. Auf dem Weg dorthin fuhr der Bus unter den Worten des Radio-Reporters der WM 1954 hindurch, die an den A40-Brücken von Essen-Fronhausen in großen Buchstaben geschrieben standen: „Rahn müßte schießen“, „Rahn schießt“ und „Tor, Tor, Tor“, denn Rahn hatte dort in einem Haus nahe der Autobahn früher einmal gewohnt.

Im Fußballmuseum nahm uns ein netter junger Mann namens Matthias in Empfang, und es stellte sich heraus, dass er Experte in Fußballfragen war und Experte darin, die Dinge gut zu erzählen und zu erklären. Bevor es dann zur 90-minutigen Führung ging, hatten einige von uns die legendäre Fußballwand aus dem ZDF Sportstudio entdeckt und kickten drauf los, wenn ich richtig gezählt habe, gab es drei Treffer.

Den „Helden von 1954“ war ein ganzer Raum gewidmet, einige von uns hatten das Spiel damals miterlebt am Radio oder Fernseher, Wilhelm konnte sogar die Namen sämtlicher Spieler nennen. Sie waren in Lebensgöße abgebildet und man erfuhr, welche Berufe sie hatten und was später aus ihnen geworden ist.

„Das perfekte Tor“ der WM 1974 in München konnte live nachgestellt werden in einem dreiviertel Kreis mit einer halb hohen Mauer, an der von rechts nach links Drehbewegung und Schuss von Gerd Müller auf Fotos zu sehen waren. Einer von uns musste in den Kreis, um genau diesen Bewegungsablauf nachzuvollziehen, das Tor zum 2 : 1 Endstand gegen Holland. Da ja von der WM 2018 vom Deutschen Team nicht viel Ruhmreiches zu berichten war, überzeugten uns um so mehr die als Hologram in 3 D auftretenden Spieler und Trainer der WM von 2014. Was sagte Yogi Löw in der Halbzeitkabine, als Brasilien sensationell mit 0  : 5 zurück lag? "Dem Gegner mit Respekt begegnen." Anscheinend ahnte er schon, was ihm vier Jahre später blühen würde.

Zur Halbzeit der Museumsführung sahen wir im Filmraum „Vier Weltmeisterschaften in 10 Minuten“, was für viele von uns wie eine Reise in die Vergangenheit war.

Sehr ausführlich erklärte Matthias uns die Trophäen des Fußballs. Seit 1903 gab es Deutsche Meisterschaften, die Sieger wurden bis 1944 auf der "Viktoria" notiert. Diese historische Original-Trophäe konnten wir in einer Vitrine bestaunen, ebenso zahlreiche Pokale und Meisterschalen als Nachbildungen. Ja, das war nur ein kleiner Teil der versprochenen Entdeckungen, man muss da noch mal hin und sich viel Zeit nehmen.

Nach dem Mittagessen im  N11–Restaurant ging's weiter Richtung Sauerland und nach gut einer Stunde rollte der Bus auf einem Schotterparkplatz bei Gellinghausen aus, links und rechts Mittelgebirge, vor uns eine Skipiste mit einem Lift, der offenbar wohl in Betrieb war. Auf dem Parkplatz jede Menge Motorräder und immer kamen noch welche hinzu, doch wo waren die 'seniorengerechten Hilfsmittel'? Ein Schild verkündete 'Bull-Racer' und auf dem Weg zum Skilift, vorbei an der Grillhütte, sahen wir sie dann: überdimesionale Dreiräder, die Hinterräder mit stark negativem Sturz, Scheibenbremsen, aber kein Motor. Die Ersten von uns hatten schon ihre Fahrradhelme auf, saßen in den Bullracern, wurden dann nacheinander in den Skilift eingehakt und dann den Hang hochgezogen. Es war schon etwas ruckelig. Oben klinkte man sich aus und dann begann die Fahrt talwärts über den grünen Rasen einer gut präparierten Skipiste, die jetzt sommerliche Kuhwiese war. Man musste schon sehr aufpassen, fuhr am besten im Slalom, um nicht sofort Höchstgeschwindigkeit aufzunehmen. In Kurven können die Dreiräder durchaus umstürzen. Unten angekommen, fuhr man direkt noch 'ne Runde oder es wurde gewechselt, einige fuhren zweimal, andere 20mal, jeder hatte seinen Spaß.

Vor dem abschließenden Grill-Essen mit Buffet  wurden die Quiz-Sieger ermittelt und bekannt gegeben, denn für die Fahrt vom Fußballmuseum zum Skilift hatte das Orga-Team für alle ein Fußballquiz vorbereitet. Darin wurde unter anderem gefragt, wie es 1954 zur Halbzeit stand (2:2) und welche Strophe der Nationalhymne zur Siegerehrung gesungen wurde (die Erste!). Man musste denkwürdige, mehr oder weniger bekannte Fußballer- und Trainerzitate zuordnen, darunter Sätze von Bertie Vogts und "Loddar" Matthäus. Hier die lustigste Kostprobe: Von wem stammt der Satz: "Das Spielfeld war zu lang für Doppelpässe"?  - Von K-H Rummenigge! Er muß es wissen, schließlich kam er mit seiner Expertise bis in Bayern Münchens Vorstand.

Die Heimfahrt traten wir etwas verspätet aber gut gesättigt an, es wurde geschwätzt, gelacht, gedöst. Zurück in Hüls stiegen wir gegen halb Zehn aus dem Bus, zufrieden und mit vielen Eindrücken von diesem langen Tag. Danke an das Orga-Team, danke auch an die zahlreichen Sponsoren dieses Events, und - das kann man sicher von Allen sagen - die Jedermänner freuen sich jetzt schon auf die Tour im nächsten Jahr.

Fotos und Bericht: Gymnastik/Jedermann-Abteilung

Gymnastik Frauen / Männer mit Beate Göldner

Fotos: HSV-Gym/Frauen-Mittwoch